Helmstedter Musterkunde…ein zeitkritischer Beitrag zu Giordano Bruno und anderen …

Es wurde mir erst vor Kurzem bewusst als ich einen alten Zeitungsartikel vom 26.11.2011 im Helmstedter Sonntag einscannte, um ihn für mich als Erinnerung aufzubewahren. Der Grund, weshalb die Kreispolitik insgesamt meine Person so mobbt und durch die Verwaltung entsprechend bashen lässt. Lange habe ich mich gefragt, was denn passiert sein kann, dass man so vehement gegen mich vorgeht und meine Führungsintegrität als auch meine Leistungen vollständig zu zerlegen versucht.

Es ist ein einfacher Satz in diesem Artikel, der Aufschluss darüber gibt. Er befindet sich in der zweiten Spalte und beginnt mit: “Warum er sich weigert, für eine Partei zu kandidieren, erklärt der Wirtschaftsförderer so:“ Parteien haben für mich keinen Charme mehr, ……“.
Hier der eingescannte Artikel.

Parteien haben für mich keinen Charme mehr....
Parteien haben für mich keinen Charme mehr….

Es ist eigentlich wirklich eine Banalität, doch diese hat vehemente Folgen für meine gesamte Karriere beim Landkreis Helmstedt, denn seit dieser Landratswahl 2011 werde ich in allen Belangen und Bereichen zerlegt. Man zieht mir im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füssen weg und übt sich in der Zerlegung meiner Persönlichkeit, meiner Integrität und ihrer Arbeitsergebnisse. Zunächst war es nur ein vermeintlicher und karrierebetonter Heilsbringer Wunderling-Weilbier, der sich als „Kappo“ kaprizierte und „pilatus´sches Händewaschen“ vorgebend nur einen politischen Auftrag auszuführen hatte. Dann folgten viele weitere politisch induzierte Eingaben an die bestehende Administration und dort gefallen sich bis zum heutigen Tage speichelleckende und volkszersetzende Intriganten darin, die politischen Vorgaben der Rache an mir weiter zu vollziehen. Wir machen doch alle nur, was uns aufgetragen wird. Das höre ich immer wieder. Und genau diese Ausreden und diese sublimen Rachegelüste sind es, die mich interessieren. Warum kann keiner dieser versteckt Agierenden den offenen Austausch suchen?! Kann man den Wahrheiten nichts ins Auge sehen und sie im Disput ausdiskutieren. Nein und Ja! Nein in diesem ländlichen Kontext, denn hier fehlt es anscheinend schlicht an Intellektualität. Ja im akademischen Umfeld, doch selbst dort werden dieselben Muster der Diskreditierung und Dislozierung angewandt. Wahrheiten taten schon immer denen am meisten weh, die für sich die Wahrheiten so zurechtbiegen, dass sie irgendwann meinen, das sei alles wirklich so! So ist es und wird es sicher noch lange bleiben. Es menschelt…doch genau dort legen Wahrheitssuchende nicht nur einen Finger sondern ihre ganze Hand in die Wunde. Und so kommt es, dass es schmerzt und dagegen wehren sich die Eintagsfliegen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften, auch wenn es im Gesamtzusammenhang nur einen Tag dauert, was bekanntlich noch nicht einmal einen Wimpernschlag im Spiel des Lebens und damit der Suche nach den Wahrheiten gleich kommt.

Ich möchte mich jetzt nicht im Einzelnen dazu auslassen, wie das konkret aussieht. Erstens wissen das die Agierenden in dieser Angelegenheit selbst zu genau (und erfreuen sich wahrscheinlich nach typisch kleinstädtischer, ich will nicht sagen kleingeistiger Manier, daran), zweitens ist es Angelegenheit gerichtlicher Auseinandersetzung (die mittlerweile auch schon über drei Jahre andauert, was seine Ursache vor allem in ständig neuen Finten, Tricks und Detailpossen seitens meines gerichtlichen Kontrahenten hat) und drittens möchte ich mich hier viel mehr auf die Inhalte der o.a. Kernaussage konzentrieren, um das ganze Dilemma etwas genauer zu beleuchten.

Ich nenne es einmal das Bruno´sche Prinzip, das ich jetzt darlegen werde.

Giordano Bruno ist sicherlich dem Großteil der LeserInnenschaft als Name durchaus geläufig. Nennen wir ihn den Drewermann des 15. Jahrhunderts. Also einen Freiheitstheologen und -denker zu damaligen Zeiten. Dieser Giordano Bruno lehrte u.a. an der damaligen Universität Helmstedt. Noch heute hängt im Bibliothekssaal ein Bild dieses Menschen an zentraler Stelle.
Die im Folgenden geschilderten Kenntnisse stammen nicht von mir, sondern wurden von einem deutlichst berufenerenMunde als ich es je selbst sein werde, kund getan – Ralph Giordano. Giordano hat zu Giordano Bruno einen bibliographischen Roman herausgegeben. Ich selbst hatte dieses Büchlein nur einziges mal in den Händen, um es zu lesen. Insofern sind die nun geschilderten Gedanken Erinnerungen an die Lektüre. Man möge mir verzeihen, wenn dort im Laufe der Jahrzehnte Lücken entstanden sind.
In eben diesem biographischen Werk wird ein Mechanismus dargelegt, den ich wie o.a. das Bruno´sche Prinzip nenne. Es verhielt sich nach den Recherchen von Giordano über Bruno in kurzgefasster Weise in Helmstedt so, dass letzterer von Seiten des damaligen amtierenden Rektors nicht gerade wohl gelitten war. Bruno war so und so ein arger Querdenker, denn er verdarb es sich dank seiner kritischen Denkart sowohl mit den Katholen wie dann auch den Lutheranern. Ach?! Haben es also schon damals Freigeister in Helmstedt besonders schwer gehabt?!? Es will mir persönlich schon so scheinen, denn dieser Rektor als Verwaltungskraft der damaligen Stadt- und vor allem Landes- und damit höfischen Herzogspolitik aufs sublimste hörig und zu stets zu Diensten, dieser wohlfeile Charakter vergrämte also in einer stetig zunehmenden Art und Weise dem frei denkenden Giordano das Leben und Lehren, denn schließlich hatte er gegen den Nestkodex verstoßen, indem er Kritik übte. Und nach längerer Gängelei wollte dann Giordano nicht mehr länger an der Universität Helmstedt verweilen und folgte – in einem tragischen Entschluss – einem vermeintlichen Ruf an eine italienische Universität. Kaum war Giordano über die deutsch-italienische Grenze gekommen, schnappten ihn die päpstlichen Häscher und er wurde umgehend, zielstrebig und vor allem todbringend wegen Ketzerei zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Und so wurde einer der wichtigsten Freidenker seiner Zeit wegen seiner damals das dröge Papsttum in Gefahr bringenden revolutionären Gedanken und Lehren mal eben schnell aus dem Leben und damit Wirken genommen. Sehr christliches Verhalten!?! Und Helmstedt war seine letzte deutsche Destination. Das ist entscheidend! Helmstedt als final destination!

Ich persönlich möchte mein kleines Licht nun wahrlich nicht mit einem Giordano Bruno noch einem Ralph Giordano vergleichen. Das steht mir in Anbetracht der geistigen Leuchtkraft der beiden Persönlichkeiten auch in keinster Weise zu, so stark leuchtet ihr kritischer Geist. Allerdings steht es mir als Geographen zu, Muster darzulegen, deren Auffinden ich auf Grund meiner eingehenden geographischen Studien schulen konnte und die ich treffsicher anzuwenden weiß.

In diesem speziellen Fall erkenne ich ein Muster, das anscheinend über die Jahrhunderte in Helmstedt überdauert hat. Es ist dies das Muster der kleinkarierten, beschränkt geistigen Art und Weise Andersdenkende, vor allem intellektuell exponiertere Persönlichkeiten möglichst umfassend und gründlich zu beseitigen und das, koste es was es wolle, dann als besonderen Erfolg der Tumbheit noch vor Ort zu zelebrieren. Wäre dieser tumbe Jasager aus Helmstedt damals nicht gewesen?! Vielleicht hätte Giordano Bruno in Deutschland und in Deutschland von Helmstedt aus, eine weltbewegende Umwälzung in Gang setzen können?! So aber blieb der interessierten wie auch der nicht interessierten Bevölkerung dieses kostbare Gedankengut des Giordano B. für viele Jahrhunderte vorenthalten. Selbst Eingeweihte und Forschende hatten es nicht leicht, die Studientexte des Giordano B. Zu interpretieren und somit intellektuell greifbar zu machen. Von gerade dieser gesellschaftlichen Gruppe wird es überwiegend bedauert, dass Giordano B. nicht mehr Lebenszeit erhielt, um sein nachgewiesenermaßen großes und von der Fachwelt nicht in Zweifel gezogenes Potenzial weiter ausbauen zu können. Und das alles wegen eines Helmstedters…, der ihn als sublimer Erfüllungsgehilfe einer politischen Anweisung zur „persona non grata“ deklarierte.

Und selbst als man in Helmstedt vor einigen Jahren eine integrierte Gesamtschule gründete, wohlgemerkt gegen jahrelangen Widerstand auf vielen kommunalen und zum Teil auch landesseitigen Ebenen gegenüber dem damals amtierenden Schuldirektor Uwe Strümpel, selbst dann, als es denn nun endlich soweit war, wollte man den damaligen amtierenden Oberkreisdirektor Gerhard Kilian noch mit vereinten Kräften daran hindern, dieser neuen Gesamtschule den Namen Giordano Bruno Gesamtschule zu geben. Hört, hört…

Muster?! Ja, es ist ein Muster! Das Muster der Dumpfheit und des kleingeistigen Ich-Ich-Ich´s der geistigen „Elite“ in diesem beschaulichen Städtchen am Rande des Lappwalds. Und dieses Muster möchte ich als prägnant und vor allem über die Zeitepochen hinweg erhaltenes Muster im Umgang mit Freidenkenden und vor allem abseits des Mainstream Denkenden kennzeichnen.

Wie es zu etwas kommen kann, da fehlen mir zunächst einfach nur die Worte und sicherlich auch die Kenntnisse, denn ich bin nur wenig bewandert in sozio-evolutionären Interdependenzen. Dennoch erkenne ich dieses typische _Bashing-Muster“, das bis in heutige Zeiten eben jene „Schickeria“ in Helmstedt und seiner direkten Umgebung geradezu kennzeichnet. Heute heißen die Giordanos anders. Heute heißen Sie Stefan Lütgert, Henning Zellmer und Jörg Pohl, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Sicher gibt es noch diverse andere Persönlichkeiten, die mit diesem diskreten Charme der ansässigen Bourgeoisie Kontakt hatten. Das möchte ich an dieser Stelle jetzt nicht vertiefen, denn sonst wird dieser Essay immer länger und länger.
Diese bourgeoise Kleinkariertheit ist zu einer Art Markenzeichen für den hiesigen Raum geworden und das signifikante ist, dass eben jene Bourgeoises sich noch selbst beweihräuchern und rühmen für ihre dumpfen Taten und es geradezu als ihre eigene Lebensaufgabe betrachten, alle Andersdenkenden und vielleicht sogar Genies von dannen zu jagen und sogar ohne mit der Wimper zu zucken in den Tod zu treiben. Das Milieu wird durch kleingeistige Tumber-Jasager-Syndrome erkennbar und nach wie vor von der amtierenden Politik und den bestehenden Verwaltungen zelebriert, und zwar in einer solchen Ausprägung, das man es als kennzeichnendes Verhaltensmuster dieser Region um Helmstedt postulieren darf.

Ein für wahr ambivalentes Merkmal bestehender Lebensart hier vor Ort. Ein Alleinstellungsmerkmal….

Seid gesegnet!

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