Systemimmanente Irritationen in emergenten Strukturen

18.7.2013

Der folgende Artikel ist überschrieben mit dem Titel:“Systemimmanente Irritationen in emergenten Strukturen oder Wie sich die Kriminalisierung der freien Meinungsäusserung aus dem System heraus gesellschaftsfähig macht“.

Unlängst erst hatte ich einen Bekannten bei mir zu Besuch und er berichtete mir von einem arbeitsgerichtlichen Verfahren, das er in seiner Funktion als Vorgesetzter gegenüber einem Untergebenen plane durchzuführen. Zusammengefasst gehe es um eine arbeitsvertragsrechtliche Auseinandersetzung, deren Hintergrund aus seiner Sicht aber ein Vorgang sei, der ihm regelmässig die Zornesröte ins Gesicht treibe. Sein Opponent kennzeichne sich dadurch, dass er seine private Meinung auf einem Blogg wiedergebe und ihn dabei regelmässig aufs Korn nehme. Er habe bereits alles versucht, um diesen Menschen „mundtot“ zu machen, doch es sei ihm nicht möglich, da dieser besagte Gegner sehr geschickt sei und niemals Namen nenne und jemanden persönlich diffamiere oder gar direkt angreife.

Ich fragte meinen Bekannten, was er denn genau schon unternommen habe? Er berichtete mir dann davon, dass er ja persönlich nichts gegen diesen Menschen habe, sondern dass es systemimmanente Irritationen gäbe, die ihn sozusagen geradezu veranlassten, so zu handeln. Er selbst wolle das eigentlich gar nicht und habe dafür auch gar keine Zeit. Schließlich hätte er wirklich anderers zu tun. Er strebe schliesslich nach Höherem.

Meiner Frage, warum er das Ganze dann nicht einfach sein lasse und mit der betreffenden Person ein Vier-Augen-Gespräch, vielleicht sogar an einem neutralen Ort  führe, wich er aus und wechselte schnell das Thema.

Systemimmanente Irritationen. Ein interessanter Begriff! Was sind systemimmanente Irritationen in einem Arbeitsumfeld. Mein Bekannter erklärte es mir so. Es würden ihm ständige Beschwerden über diese betreffende Person zugetragen. Diese müsse er dann ja schon rein zuständigkeitshalber nachgehen. Systemimmanente Irritationen sind in diesem Fall keine technischen Vorgänge, sondern haben demnach mit handelnden Personen zu tun. In dem speziellen Fall also Menschen, die sich über jemand anderen beschweren und so meinen Bekannten dazu veranlassen, sich so zu verhalten, wie er es beschrieben hat. Doch was ist daran eine Irritation? Er selbst bezeichnete es nicht so, sondern berichtete mir von einem Gespräch mit der betreffenden Person, die ihm diesen Begriff genannt habe. Oha, dachte ich mir. Das klingt interessant. Eine Person, die in einer emergenten Struktur ständigen Diffamierungen und Anfeindungen sowie Denunziationen ausgesetzt ist, bezeichnet diese Vorgänge als Irritation! Das läßt tief blicken.

Das Arbeitsumfeld meines Bekannten ist eine kommunale Verwaltung in Deutschland. Somit haben wir es mit einer emergenten Struktur zu tun. Eine emergente Struktur wird seitens der wissenschaftlichen Lehre als holistischer Begriff definiert, „der die Gesamtheit von Ordnung = Struktur in sozialen Systemen (von Zweierbeziehungen bis hin zu gesamtstaatlichen Ordnungssystemen) bezeichnet. Eine emergente Struktur wird dadurch gekennzeichnet, dass sich diese Gesamtheit von Traditionen, Kulturen, antiquierten moralischen Werten usw. löst und von den Beteiligten ständig verändert wird. Eine gesellschaftliche Struktur ist dann emergent, wenn die in ihr stattfindenden Veränderungen auf menschlichem Mitwirken basieren und diese deshalb weder vorhersehbar noch rückwirkend analysierbar sind. Veränderungen auf der Basis von „Emergenter Ordnung“ oder „Emergenter Struktur“ finden sich ausschließlich in Gesellschaften, die auf Individualität aufbauen, also in höher entwickelten Industriestaaten“ (wikipedia) mit einer demokratischen Grundordnung. Für gewöhnlich findet man eine Definition, die eine funktionierende Demokratie als Grundvoraussetzung für eine emergente Struktur konstatiert.

Systemimmanente Irritation in einer emergenten Struktur !

Ich bin zwischenzeitlich zu einem ersten Eindruck gelangt.
Mich interessiert weniger die Geschichte meines Bekannten, sondern das, wie er mit jenem Menschen umgeht, der ihm in seiner Struktur – einer emergenten Struktur – von systemimmanenten Irritationen berichtet hat.
Ich bin sogar soweit,  dass ich meinem Bekannten gesagt habe, dass ich denke, er verkenne die Situation. Er betrachtet sich m. E. gerne als eine Art Heilsbringer . So würde ich zumindestens sein Psychogramm zusammenfassend abstrahieren. Er interpretiert seine Rolle als die des Machers, wobei ihm empathische Grundlagen und Ausrichtungen als Kennzeichen des Heilsbringer-Typus nach meinem persönlichen Dafürhalten fehlen.
Seine eigentliche professionelle Ausrichtung ist für mich persönlich eher egozentrisch monetär orientiert. Und – leider – legt seine Vorgehensweise m. E. beredtes Zeugnis davon ab, mit welch geringer Intellektualität er gesegnet ist, um den heilsbringenden Aspekt seiner Persönlichkeit hier im Kontext zu bewahren, denn mit ein wenig Esprit könnte er sicher manchen Konflikt, den er in seiner beruflichen Karriere bisher selbst verantwortet hat, besser beilegen.Sich immer nur Feinde zu machen, wird über kurz oder lang dazu führen, dass er an einen Gegner gerät, der ihm gewachsen ist und der sich wohlmöglich, gerade in der heutigen Zeit, mit anderen Leidgeprüften vernetzt.
Auch wenn er stets und überall mit wunderschöner Gestik geschmückte Reden hält, im Grunde genommen möchte er eigentlich und ausschliesslich seine eigenen, sehr persönlichen Ziele verfolgen, tarnt diese aber hervorragend ab durch empathisch klingende Floskeln. Ich habe mehrmals versucht, ihn darauf hinzuweisen, dass er nicht nur mit Menschen zu tun haben wird, die ihm aus dem Weg zu gehen versuchen, sondern auch solchen, die ihn mit einem geschulten, kritischen Intellekt konfrontieren werden, der seinen Handlungen mehr Aufmerksamkeit schenkt als seinen salbungsvollen Worthülsen.
Gut, er ist ein freier Mensch und für Kritiken war er solange ich ihn kenne noch nie wirklich zugänglich.

Doch ich mag mich hier jetzt nicht auf meinen Bekannten konzentrieren.

Ich gebe einmal eines unserer Frage-Antwort-Spiele wieder, da ich denke, es wird von eminenter Bedeutung für den Fortgang dieses Artikels sein.

A: Du bist doch Christ? Wie siehst Du Deinen christlichen Auftrag in diesem Kontext zu der von Dir avisierten Disziplinarmaßnahme?
B: Was hat denn mein christlicher Glaube mit diesem Vorgang zu tun?!
A: Hast Du Deine Arbeitsumgebung genau analysiert?
B: Was denkst Du denn?
A: Was genau meint Dein Kontrahent mit systemimmanenter Irritation?
B: Das ist mir gleichgültig. Ich habe andere Prioritäten.
A: Wer sind diejenigen, die Dich dazu veranlassen, so vorzugehen, wie Du es mir beschrieben hast?
B: Im Wesentlichen sind es meine Parteifreunde, Untergebene und ein ehemaliger Koalitionspartner!
A: Und warum nimmst Du deren Eingaben so ernst?
B: Weil sich viele andere auch beschweren.
A: Und warum gewichtest Du deren Eingaben in der Weise, wenn Du auf der anderen Seite angibst, nichts gegen diese Person selbst zu haben?
B: Der Mensch hat mich im Wahlkampf direkt angegangen und das mag ich gar nicht.
A: Also hast Du doch etwas gegen ihn persönlich?
B: Wie gesagt, nicht persönlich. Er stört das System! Und wer das System stört und negativ beeinträchtigt, muss entfernt werden!
A: In welcher Weise genau?
B: Er ist ein unbeliebter, eigensinniger Soziopathologe. Das kann niemand gebrauchen!
A: Das ist ein profunder Vorwurf. Hast Du Antipathien, vielleicht weil er Dich als demokratischer Gegenkandidat bei Deinem Wahlkampf mit einer eigenen und vor allem anderen Meinung konfrontiert hat und das auch noch öffentlich?!?
B: Nein, diesbezüglich stehe ich über den Dingen. Seine Argumente sind nichts wert!
A: Und warum gehst Du dann gegen ihn vor?
B: Weil er ein Nestbeschmutzer ist. Er glaubt an nichts und ist ein Einzelner. Ich dagegen glaube an mich, an Gott und daran, dass ich die Dinge verändern werde! Zum Wohle Aller. Was hat er da schon aufzuweisen?! Ich dagegen habe klare Referrenzen vorzuweisen. Man kennt mich als zuverlässigen und zielgerichteten Manager. Was ich anfasse, wird immer gut!
A: Hat er Dich seitdem noch einmal inhaltlich oder auf diffamierende Weise direkt angegriffen?
B: Nein. Er schreibt im Internet und was genau, das tragen mir meine Informationsbeschaffer zu.
A: Welche sind das?
B: Mein ehemaliger Koalitionspartner sowie viele meiner Parteifreunde.
A: Hast Du diese Dinge selbst überprüft oder verlässt Du Dich dabei auf die Meinung Dritter?
B: Ich habe ich nun weiß Gott keine Zeit, mich mit solchen Nichtigkeiten abzugeben! Ausserdem, wozu soll ich mich damit intensiv beschäftigen? Das ehrt diesen Menschen nur!
A: Und was würdest Du am liebsten tun mit dieser Person, nur weil sie eine andere Meinung hat als Du?
B: Ich werde ihn aus dem System entfernen, denn er stört und gehört nicht an die Position, die er in meinem Zuständigkeitbereich hat.
A: Er stört Dein System oder das System?
B: Das System!
A. Deines?
B: Das System! Ich bin das System in diesem speziellen Fall! Schliesslich bin ich der Chef!
A: Wie gehst Du genau gegen Deinen Kontrahenten vor?
B: Das ist kein Kontrahent. Der ist einfach überflüssig. Ich habe versucht, ihn abzumahnen, damit ich ihn beim nächsten Fehltritt dann problemlso entfernen kann.
A: Hat das funktioniert?
B: Nein. Doch ich kann wie gesagt auch ganz anders. Jetzt zerlege ich ihn nach Strich und Faden.
A: Und klappt das?
B: Es wird über kurz oder lang funktionieren!
A. Was macht Dich so siegessicher?
B: Ich habe schon ganz andere beseitigt. Der ist ein kleines Licht!
A: Meinst Du die vielen Fälle, von denen Du mir erzählt hast, die Du in Deiner beruflichen Karriere schon hinter Dir zurück gelassen und oder aus Funktion und Dienst entfernt hast?
B: Was denkst Du denn!? Ich lasse mich durch niemanden bremsen! Es ist mir gleichgültig. Wer unbeliebt ist und im System stört, der wird eben entfernt! Sie machen alle Fehler!
A: Du willst sagen, dass Du nur tust, was getan werden muss?
B: Was getan werden muß, muß getan werden. Richtig!
A: Du betrachtest ihn doch als persönlichen Gegner.
B: Nein, ich mache nur das, was getan werden muß!
A: Hast Du nicht auch Fehler gemacht?
B: Das ist nicht relevant! Ich definiere hier, was falsch und was richtig ist und nicht dieser Mensch!

Wenn diese besagte Person, über die ich mich mit meinem Bekannten unterhalten habe, von systeimmanenter Irritation spricht, so interpertiere ich das nach dem eben aufgeführten Diskussionsmitschnitt als die Anzeigen und informellen Hinweise gegen ihn selbst aus der ihn umgebenden emergenten Struktur. Wahrscheinlich betrifft das aber auch die Vorgehensweise meines Bekannten als diesem Menschen Vorgesetzter gegen ihn.

Diese emergente Struktur hat ihn allem Anschein nach als Störenfried gekennzeichnet, als Systemfehler, als Gegner ihres Parteifreundes. Adjektive wie unbeliebt, störend qualifizieren m. E. nach nicht eine Funktionsausübung als solches. Im Gegenteil, wenn jemand in seiner professionellen Funktion als unbeliebt und störend bezeichnet wird, ist das sehr häufig sogar ein hervorragendes Qualitätskriterium. Für gewöhnlich arbeitet man ja nicht mit dem Ziel, beliebt und Allen alles recht machend zu sein, sondern man übt eine Funktion aus, die in den meisten Fällen, die ich persönlich kenne, auch kritische Momente aufzuweisen hat. Und wenn in diesen kritischen Momenten dann jemand als unbeliebt und störend bezeichnet wird, dann heisst das für mich: dieser Mensch hat eine eigene und qualifizierte Meinung!

Und nun dienen sich meinem Bekannten verschiedene InformationsbeschafferInnen an, um gemeinsam diesen „Systemfehler“ zu eliminieren. Fatalerwiese scheint die besagte Person auf kaum angreifbare Art und Weise über das Internet darauf zu reagieren, was wiederum zu einem Verstärkungseffekt innerhalb der Struktur gegen diese Person führt. Eben der, dass sich immer mehr Leute der Mehrheit anschliessen und eine signifikante Antistimmung generiert wird. Das System ändert seine Einstellung wahrnehmbar und es muss dieser Person der Eindruck vermittelt werden, er sei isoliert. Und dann spricht diese Person von einer systemimmanenten Irritation! Das spricht m. E. sehr für ihn!

In einer deutschen kommunalen Verwaltung und erst recht an ihrer Führungsspitze, gilt, sogar per Schwur und Vereidigung manifestiert, das Wohl des Volkes auf der Basis der demokratischen Grundordnung zu schützen und zu wahren. In diesem Kontext spielen auch alle grundgesetzlich gesicherten Rechte ein bedeutsame Rolle. So auch das Recht auf freie Meinungsäusserung. Das haben m. E. die sog. „InformationsbeschafferInnen“ wie auch mein Bekannter, der in diesem emergenten System eine bedeutsame Funktion, ausübt, anscheinend beiseite gedrängt.

Könnte es sein, dass eine auf die Grundrechte vereidigte Struktur hier mehr oder minder geschlossen und ohne Berücksichtigung der individuellen Rechte, auf eine Person fokussiert und diese dann versucht, aus der Struktur zu entfernen weil diese Person nach Ansicht einiger MeinungsmacherInnen und EntscheidungsträgerInnen n i c h t ins eigene System passt?

Könnte es sein, dass demnach eine emergente Struktur sich dahingehend ändert, dass eine freie Meinungsäusserung kriminalisiert wird? Könnte es sein, dass das ein allgemeiner gesellschaftlicher Trend ist, individuelle und freie Meinungsäusserungen gemeinschaftlich zu bekämpfen und sogar zu kriminalisieren?

Kann es sein, dass eine emergente Struktur oder ein emergentes System eine große Gefahr darstellt für den Einzelnen, vor allem, wenn er Vorgänge innerhalb dieses Systems und oder Struktur kritisiert, selbst wenn er sie, wie der o.a. Dialog mutmaßen läßt, das so vornimmt, ohne jemanden direkt anzureifen und demzufolge Umschreibungen verwendet, die demnach das Recht auf personelle Integrität und somit grundrechtlich sauber respektiert?!

Kann es sein, dass emergente Strukturen systemisch betrachtet einen schmalen Grat aufzuweisen haben? Sobald jemand als systemfeindlich deklariert wird, reagiert das System in einer Weise, als wäre die betroffene Person ein Staatsfeind?!

Kann es sein, dass ein emergentes System durch systemimmanente Irritationen im Grunde genommen auf den Kopf gestellt wird?! Und dass dieses auf den Kopf stellen nicht immer zum Vorteil der emergenten Struktur ist?! Dass dann selbst auf die Grundrechte eingeschworene Systemkomponenten sich gerade gegen diese Grundrechte wenden, weil innerhalb der disziplinären Hierarchie die Oberen jemanden als Systemfeind, Nestbeschmutzer deklariert haben?!

Wenn dem so wäre, dann ist die Demokratie in höchster Gefahr!

Denn dann kann sich niemand mehr darauf verlassen, dass die eigene Meinung noch als grundrechtlich gesichertes Gut geschützt wird – auch nicht in einem System wie einer kommunalen deutschen Verwaltung, die ja gerade Recht und Gesetz zu schützen, zu überwachen und zu wahren hat!

Ganz im Gegenteil!

Dann kippt so ein System in eine perverse Fratze seiner selbst und ist besessen! Besessen davon, alles gleichzuschalten! Besessen davon, alles wissen zu wollen, denn es könnte Nestbeschmutzer = Systemfeinde geben!

Und wenn Autor die Geschehnisse betrachtet, die mit den Whistleblowern zu tun haben, dann sieht er darin eine ganze Vielzahl kongruenter Abläufe zu dem hier Beschriebenen.

Wenn unsere deutschen Verwaltungen und andere gesellschaftliche Strukturen in unserem Land zu dieser deutlich erkennbaren Interpretationsweise umschwenken, dann hat sich seit dem Naziregime nichts geändert, aber auch gar nichts. Dann ist die bundesdeutsche Demokratie in allerhöchster Gefahr!

Nur die bundesdeutsche Demokratie? Mitnichten!

In den USA weist uns der Umgang mit den aktuellen Whistleblowern zum Thema NSA oder Weitergabe von Dokumenten, die klare Rechtsbrüche bei militärischen und polizeilichen Einsätzen aufzuweisen haben, sehr genau darauf hin, dass auch dieses, jahrzehntelang als freies Land mit einer funktionierenden Demokratie, gelobte Land, letal gefährdet ist.

Industriell-lobbyistisch verseuchte Geheimdienste und Militärapparate haben anscheinend die Macht in der demokratischen Gesellschaft der USA übernommen und damit sind die Vorgänge denen im Heimatland des Autors sehr ähnlich. So ähnlich, dass es dem Autor zum Schluß dieses Artikel kalt den Rücken herunterläuft!

Und in vielen anderen demokratischen Ländern (Russland, Tunesien u.v.m.) werden die auch dort in den Grundgesetzen verankerten Individualrechte misachtet und teilweise im wahrsten Sinne mit den Füssen getreten.

Systemimmanente Irritationen in emergenten Strukturen sind ambivalent. Niemand kann behaupten, dass emergente Strukturen sich zum Positiven im Sinne einer Verbesserung der Situation für die Einzelnen verändern. Im Gegenteil, emergente Strukturen haben durchaus, bedingt durch Denunziantentum, Vorauseilenden Gehorsam, Karrieregeilheit, Arschgeigenkonzentrationsprozesse u.ä. Potenziale zu tyrannischen Strukturen. Vor allem dann, wenn die eigentlichen grundlegenden Regeln der betreffenden emergenten Struktur mehr und mehr in den Hintegrund rücken und man sich individuell bevorzugt mehr auf seine eigenen denn auf die gesellschaftlichen Ziele der Struktur fokussiert. Interessanterweise neigen viele Individuen dazu, ihre egoistische Interpretastion qua Funktion als allgemeingültig zu interpretieren. Und emergente Strukturen sind nicht ohne Hierarchien. Hierarchien neigen bei entsprechendem Perversionsgrad dazu, eine Art Befehlskette zu etablieren, so dass die gesamte emergente Struktur in ein Horn stößt, wie es so treffend im Deutschen heißt.

Wenn dann noch die entsprechenden Rechtssysteme nicht mehr unabhängig urteilen und man dort ähnliche Vorgänge wie o.a. auffindet, dann halten Lobbyismus und Karrieregeilheit sowie Pfründesicherung eine unheilige Hochzeit. Und das zu Lasten der Individuen, die aus Gewissensgründen und rechtlich belegbaren Tatbeständen heraus aufmucken oder gar nach z.T.jahrelangen Verzögerungen und Ärgernissen in ihren eigenen Arbeitswelten dann letztendlich an die Öffentlichkeit gehen!

Wenn solche Individuen kriminalisiert, diffamiert, verfolgt, gemeinschaftlich und staatlicherseits gefemt und sogar inhaftiert werden, ohne Zugang zu den für alle geltenden Rechtsmitteln zu bekommen, dann ist das KEINE DEMOKRATIE mehr sondern vielmehr STAATSTYRANNEI!

Leider darf man konstatieren, dass sich das Aussortieren Andersdenkener oder auch nur von BeobachterInnen (JournalistInnen) mehr und mehr durchsetzt und sogar gesellschaftlich als ganz normaler Vorgang kommuniziert wird. Die Medien werden  manipuliert, die Öffentlichkeit wird belogen und an der langen Nase herumgeführt (Pinocchio-Prinzip).

Der Autor ist dann wiederum sehr sehr glücklich, dass er in Deutschland leben darf. Denn hier ist zumindest eines noch gewahrt: die Trennung der öffentlichen Macht! Und das garantiert (noch) ein relativ solides Maß an Rechtschutz gegenüber staatlichen und privaten Grundrechtsverletzungen.

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